Das niederaragonische Bergdorf im Nordosten Spaniens bildet mit acht weiteren Dörfern die „Ruta del Tambor y Bombos“ – die Strasse der Trommeln und Pauken. Jeden Karfreitag, um Punkt zwölf Uhr Mittag, ertönen die Schläge der Ostertrommeln – und hören ganze 26 Stunden nicht mehr auf.
Die Karwoche läuft nach uralten Ritualen und Traditionen ab, die alle Calandinos von Kindesbeinen an kennen. In festlich leuchtenden lila Tuniken ziehen sie während der offiziellen Prozessionen feierlich durch die engen Gassen. Spät in der Nacht aber, wenn der Festschmuck abgelegt ist, zeigt sich das andere, weltliche Gesicht der Semana Santa.
Dann ziehen alte und junge Trommler und Trommlerinnen gemeinsam über die Plaza und von Bar zu Bar.
Jeder Ort in Spanien begeht auf seine ganz eigene Art die Semana Santa, aber an die Berühmtheit der Feierlichkeiten in Sevilla reichen nur noch die Karfreitagsprozessionen von Calanda. „Nirgends geschieht es mit einer so geheimnisvollen und unwiderstehlichen Kraft“, meinte Luis Buñuel über die Riten seines Heimatortes Calanda.